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11.11.2024

Kirche des Monats November

Die Kirche St. Kamillus in Mönchengladbach ist seit der Eröffnung 2015 als konfessionsfreies Kolumbarium konzipiert. Hier können sich alle Personen unabhängig von ihrem Glauben bestatten lassen. Einzigartig ist dabei die Kombination mit den regelmäßig stattfindenden Kulturveranstaltungen, die dem Ort eine Spannung durch den Widerspruch zwischen Leben und Tod verleihen und eine besondere Art des Trauerns ermöglichen. Kern des Umbauentwurfes von bdmp Architekten (heute Bolzen + Mehring Architekten) ist die Erweiterung der Emporen im Eingangsbereich in das Kirchenschiff hinein. Die stählernen Urnensteelen nehmen die klare Rasterung der Bestandsarchitektur auf, teilweise illuminierte Marmor- und Messingplatten schließen die einzelnen Urnenfelder ab und erzeugen eine subtile Lebendigkeit. Durch die Konzeption konnte der ursprüngliche Raumeindruck der von Dominikus Böhm erbauten Kirche erhalten werden. Eine besondere Spannung wird auch durch das Kunstwerk des Fotografen Carsten Sander erzeugt. Gerasterte Portraits von 1000 Personen unterstreichen den Kontrast des Ortes zwischen Dies- und Jenseits.

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02.10.2024

Kirche des Monats Oktober

Die ehemalige Filialkirche St. Johannes liegt im Stadtteil Marl der Stadt Dorsten. Sie grenzt an ein Schulzentrum mit Sportanlage sowie an das zugehörige Pfarrheim und einen Kindergarten. Die Kirche wurde 1960 nach Plänen des Architekten Emil Steffann in der Form einer Arche errichtet. 2009 fusionierten St. Johannes und weitere Gemeinden zu der neuen Pfarrei St. Agatha. Ein Jahr darauf wurde der Erhalt des Kirchengebäudes infrage gestellt, und es entstand die Idee einer Familienbildungsstätte. Das Konzept sah den Erhalt der Kirchenfassade und die Schaffung eines verkleinerten Gottesdienstraums vor, 2016 wurde die Kirche St. Johannes profaniert und bis 2019 umgebaut. Im westlichen Abschnitt des Kirchenschiffs ist eine Kapelle verblieben, in der seitdem Gläubige wieder Gottesdienste feiern. Ins Kirchenschiff hat man einen zweigeschossigen Baukörper eingesetzt, der mit seinen geziegelten Wänden die Materialität der Außenfassade aufnimmt.

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09.09.2024

Kirche des Monats September

Entgegen den meisten Urnengrabstätten in ehemaligen Kirchengebäuden wird die Rheinkirche in Duisburg-Homberg seit 2022 von einem privaten Träger betrieben. Dadurch gibt es keine konfessionellen oder religiösen Einschränkungen und der Ort spiegelt die Vielfalt des Lebens in der Umgebung wider. Das im Zuge der Ansiedlung einer Zeche zum Ende des 19. Jahrhunderts entstandene, ehemals evangelische Sakralgebäude wurde 2016 entwidmet. Dies hing vor allem mit dem vorangegangenen Strukturwandel durch die Zechenschließung in den 1970er Jahren zusammen. 2018 erwarb die Planungs- und Denkmalentwicklungsgesellschaft „Küssdenfrosch“ das Kirchengebäude und baute es zu einer überregionalen Urnengrabstätte um. Dafür wurden winkelförmige Strukturen aus Eichenholz in den ehemaligen Kirchenraum integriert, die von der ostasiatischen Zen-Kultur inspiriert sind. Darin integrierte Lichtkuben nehmen die Farbigkeit der Kirchenfenster auf und schaffen ein Verbindung zur denkmalgeschützten Bestandsarchitektur.

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05.08.2024

Kirche des Monats August

Aufgrund der Zusammenlegung zweier lokaler Gemeinden wurde die Düsseldorfer Kirche Christus-König 2010 profaniert. In der Folge erwarb ein ehemaliges Gemeindemitglied das Gebäude mit der Idee, die Kirche zukünftig als Ort für Kinder zu nutzen. Die Vision wurde dank der kooperativen Zusammenarbeit aller Beteiligten schließlich auch erfolgreich umgesetzt. Seit 2014 befinden sich eine Kindertagesstätte und ein Familienzentrum in dem ehemaligen Sakralgebäude. Die Umbaumaßnahme orientierte sich an der hohen ästhetischen, emotionalen und historischen Qualität des Denkmals und dem bedeutsamen Identifikationswert des Kirchenbaus für das gesamte Stadtviertel. Die ehemalige Höhe des Kirchenraumes ist dabei im Eingangsbereich noch immer erlebbar.

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02.08.2024

Ausstellungseröffnung “Kirchen als vierte Orte – Perspektiven des Wandels” am 01. September

Das Museum der Baukultur NRW rückt von 1.9. bis 6.10.2024 in der Ausstellung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ Menschen in den Mittelpunkt, die sich aus unterschiedlichen Gründen mit der Umnutzung von Kirchen beschäftigen, die von Leerstand und Abriss bedroht sind. Die Eröffnung der Ausstellung findet statt am Sonntag, 1.9.2024, um 11 Uhr in Kooperation mit der ehemaligen katholischen Gemeinde der Heilig-Geist-Kirche in Essen-Katernberg.

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07.07.2024

Kirche des Monats Juli

Bei der Transformation der Kreuzeskirche in Essen ist es gelungen, kirchliche und kulturelle Nutzung miteinander zu verbinden. Neben den weiter stattfindenden Gottesdiensten betreibt ein lokaler Verein verschiedene Kulturveranstaltungen. Zudem finden auch kommerzielle Events statt. Durch dieses gemischte Nutzungskonzept bleibt das Gebäude der Gemeinde erhalten und strahlt als Kulturort in das soziologische-kulturelle Gefüge der Essener Innenstadt aus. Im Zuge des nötigen Umbaus wurde 2014 der Innenraum in ein schlichtes weiß getaucht. Das Hauptschiff ist durch eine flexible Bestuhlung multifunktional nutzbar und wird durch eine Glaswand vom Eingangsbereich akustisch abgetrennt.

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08.06.2024

Eine kinetische Skulptur für St. Joseph Schalke

Bereits im letzten Jahr wurden die Pläne der Stiftung Schalker Markt präsentiert, die Kirche St. Joseph zu einem modernen Begegnungsort für das digitale Zeitalter umzunutzen. Im Zuge dieser Vision ist es jetzt geplant, eine kinetische Skulptur des Künstlers Jens J. Meyer in den Innenraum der Kirche zu integrieren. Die Oberbürgermeistern von Gelsenkirchen hat für diese Idee bereits die Schirmherrschaft übernommen, nun werden noch Spendengelder benötigt, um den Plan umsetzen zu können.

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03.06.2024

Kirche des Monats Juni

Seit 2023 werden in der ehemaligen katholischen Pfarrkirche St. Rochus in Jülich Fahrräder verkauft und repariert. Durch eine Zusammenlegung mehrerer Pfarreien musste die Gemeinde eine neue Nutzung für das Sakralgebäude aus der Nachkriegszeit entwickeln. Dabei wurde zuerst nach möglichen Investoren aus dem eigenen Umfeld gesucht. So kam der Kontakt zu einem lokalen Fahrradunternehmer zustande, der selbst in St. Rochus getauft wurde und auf der Suche nach einer neuen Verkaufsstätte war. Durch den Verkauf des Kirchengebäudes an ein Mitglied der Gemeinde ist es bei der Umnutzung von St. Rochus gelungen, eine ökonomisch tragbare Nachnutzung zu etablieren, die trotzdem noch eine Verbindung zur Gemeinde hat. Zudem waren nur wenige bauliche Eingriffe notwendig und der ursprüngliche Raumeindruck konnte erhalten werden. Auch die kleine Kapelle steht Besucher*innen weiter offen.

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