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09.05.2024

Kirche des Monats Mai

Die Kirche Heilige Familie ist ein interessantes und gleichzeitig seltenes Beispiel für die städtebauliche Integration eines Sakralgebäudes in die Quartiersplanung. Im Zuge der Transformation des ehemaligen Waisenhausareales am Sülzgürtel in ein Wohnquartier wurde das Sakralgebäude konsequent als soziale Mitte mitgedacht. Seit 2020 wird der ehemalige Gottesdienstraum im Obergeschoss für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt. Im Erdgeschoss befinden sich die Büros einer lokalen Wohnungsge-nossenschaft. Auf den Vorplätzen auf beiden Seiten des Gebäudes spielt sich das soziale Leben des Wohngebietes ab. Der feinfühlige Umbau des Innenraumes durch wenige gezielte Eingriffe erhält den ursprünglichen Raumeindruck erlebbar, obwohl die Raumrichtung durch das neue Konzept bewusst umgekehrt wurde. Die Verbindungsbrücken zu den Nachbargebäuden wurden auf Verlangen der Denkmalbehörde erneuert und mit einer modernen Fassade versehen, die die achteckige Form der Bestandsfenster spielerisch aufnimmt.

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07.05.2024

TransFormationsLandschaften – Jahrestagung Transara

Am 5. und 6. Juli 2024 findet die diesjährige Jahrestagung der Forschungsgruppe Transara in der katholischen Akademie in Schwerte statt. Unter dem Motto TransFormationsLandschaften werden die Erkenntnisse aus 3 Jahren interdisziplinärer Forschungsarbeit zur Transformation von Sakralbauten anhand konkreter Fallbeispiele in West- und Ostdeutschland vorgestellt. Die Anmeldung für alle interessierten Personen ist bis zum 21.06.24 möglich.

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07.04.2024

Kirche des Monats April

Die Dürener Pfarrei St. Lukas hat in einem Restrukturierungsprozess des Bistums Aachen ein neues Nutzungskonzept für die denkmalgeschützte Nachkriegskirche St. Bonifatius entwickelt. Seit dem Umbau 2018 beherbergt der Sakralbau eine viergruppige Kindertagesstätte. Dafür wurden mehrere neue Baukörper in den Kirchraum integriert. Durch deren geschickte Anordnung bleibt der Charakter des ursprünglichen Raumes weiterhin erlebbar. Außerdem formulieren die Einbauten durch ihre Materialität einen klaren Kontrast zum Bestand. Der großzügige verbleibende Freiraum in der Kirche kann flexibel als Spielfläche, für Kulturveranstaltungen oder für weiterhin stattfindende Gottesdienste genutzt werden.

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05.03.2024

Kirche des Monats März

Seit 2022 firmiert die ehemalige katholische Pfarrkirche St. Johannes als "Lebenskirche" des Mönchengladbacher Caritasverbandes. Neben einer Einrichtung zur Tagespflege befinden sich in dem ehemaligen Sakralgebäude nun 23 altersgerechte Seniorenwohnungen. Bei 14 der Wohnungen handelt es sich dabei um öffentlich geförderte Sozialwohnungen. Für die neue Nutzung waren umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig, neben dem Einbau einer Aufzugsanlage wurden große Teile der ehemaligen Backsteinfassade gedämmt und hell verputzt. Neu angebaute Balkone ermöglichen zudem eine Austrittsmöglichkeit für jede Wohnung. Trotz des fehlenden Denkmalschutzes wurde bewusst auf einen Abriss verzichtet und stattdessen viel Wert auf die Erhaltung des Bauwerkes als baukulturelles sowie städtebauliches Symbol der Nachkriegsmoderne gelegt. Durch das neue, soziale Nutzungskonzept und die unmittelbare Nähe zu einer KiTa, dem Gemeindecafé sowie einer Gesamtschule ist ein neuer Ort des Miteinanders im Quartier entstanden.

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06.02.2024

Kirche des Monats Februar

Die ehemalige Kirche St. Laurentius in der historischen Duisburger Eisenbahnsiedlung wird bereits seit 2014 dauerhaft als Kunstmuseum genutzt. Anlass für die Umnutzung war der Nachlass des deutsch-ungarischen Künstlers Sándor Szombati, der 1970 von Ungarn nach Duisburg kam und die lokale Kunstszene bis zu seinem Tod 2006 bedeutend mitprägte. Wo vorher Kirchenbänke standen, werden nun seine raumgreifenden Klanginstallationen sowie verschiedene Magnet- und Gravitationsobjekte präsentiert. Jeden ersten Sonntag im Monat sind sie der Öffentlichkeit frei zugänglich und werden um wechselnde Ausstellungen weiterer lokaler Künstler ergänzt. Möglich geworden ist dies durch das Engagement eines lokalen gemeinnützigen Vereins, der die Präsentation des Werkes von Sándor Szombatis mit dem Erhalt des denkmalgeschützten Kirchengebäudes verbindet. Die notwendigen Umbau- und Sanierungsarbeiten wurden größtenteils in Eigenleistung umgesetzt. Aus einer privaten Initiative und durch ehrenamtliches Engagement konnte so ein wichtiger, zentraler Ort der historischen Eisenbahnsiedlung in Duisburg Friemersheim revitalisiert und mit neuem kulturellem Leben erfüllt werden.

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04.01.2024

Kirche des Monats Januar

Bei der Wuppertaler Immanuelskirche handelt es sich um eine der ersten Kirchen Deutschlands, die durch einen privaten Trägerverein umgenutzt wurde. Durch die Zusammenlegung mehrerer Gemeinden im Jahr 1980 wurde das Kirchengebäude liturgisch nicht mehr genutzt. Um die Immanuelskirche vor dem Verfall zu retten, gründete sich ein privat organisierter Trägerverein. Aufgrund der besonderen Klangeigenschaften des Raumes wurde schnell die Umnutzung zu einem Musik- und Veranstaltungsort beschlossen. Im Zuge des Umbaus wurde dafür ein Hubbühnenpodest eingebaut, das vor allem für kleinere Konzerte und Theateraufführungen flexibel genutzt werden kann, zudem sind ein repräsentatives Foyer sowie Sanitär- und Bewirtungsbereiche entstanden. Die Nutzung als Ort für Veranstaltungen und Konzerte greift die Geschichte des Ortes sowie den guten Ruf der Akustik auf und führt den Kirchenraum in dieser Tradition fort. Durch den behutsamen und denkmalgerechten Umbau ist ein qualitätvoller Raum entstanden, der unterschiedliche Veranstaltungen ermöglicht. Die Immanuelskirche hat sich dadurch zu einem wichtigen Ort der Wuppertaler Kulturlandschaft entwickelt.

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14.12.2023

Doku-Reihe ‘Alt wird Neu.’ in der arte Mediathek

Die vierteilige Dokumentationsserie 'Alt wird Neu. Neues Leben für historische Gebäude' beschäftigt sich mit dem Umbau und der Umnutzung historischer Gebäude. Dabei wird in jeder Folge ein anderer Fokus gesetzt, neben Museumsbauten, Wohn- und Industriegebäuden ist eine Folge auch der Umnutzung von Sakralgebäuden gewidmet.

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11.12.2023

Schlafpods in leerstehenden Kirchen

Ein interessantes Konzept für die Um- und Zwischennutzung leerstehender Kirchengebäude kommt von dem deutschen Startup „slooom“. Das Unternehmen hat ein modulares Holzsystem entwickelt, mit dem leerstehende Gebäude zu temporären Hotels umgenutzt werden können. Das Startup hat es sich auf zur Aufgabe gemacht, Leerstand als Schlafunterkünfte nutzbar zu machen – und das möglichst unkompliziert, nachhaltig und flexibel. Dafür haben sie sogenannte ‚Schlafpods‘ in verschiedenen Standardgrößen entwickelt. Das sind kleine Holzkuben, die je nach Gegebenheit zu temporären hotelartigen Unterkünften zusammengebaut werden können. Ergänzt werden die Schlafmodule durch gemeinschaftliche Sanitärmodule sowie Gemeinschaftsbereiche für Austausch, Kochen und andere Tätigkeiten. Ein interessantes Beispiel für die Umsetzung des Konzeptes ist die ‚GymLodge‘ im Saarland. Hier ist eine ehemalige Turnhalle zu einem Ort zum Schlafen, Tagen, Essen und für Gemein-schaftsveranstaltungen geworden. Tradition der Gastlichkeit Auch für leerstehende Kirche kann so ein Konzept als (temporäre) Nutzung interessant sein. Kirchen als Orte der Gemeinschaft und des Austausches haben durchaus auch eine Tradition der Gastlichkeit, denkt man beispielsweise an Pilgerunterkünfte, die häufig auch in Klosterkirchen oder Gemeindehäusern ihren Platz fanden. Besonders bei den häufig sehr langen Transformationsprozessen von Kirchengebäude kann die Zwischennutzung als Unterkunft eine gute Möglichkeit sein, den Ort lebendig zu erhalten und einen offenen Austausch zu ermöglichen.

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06.12.2023

Kirche des Monats Dezember

„Q1 – Eins im Quartier“ in Bochum Die Umwandlung der Bochumer Friedenskirche in das religionsübergreifende Stadtteilzentrum „Q1“ zeigt eindrucksvoll, wie eine Kirche ein aktiver Teil eines kulturell und religiös sehr diversen Umfeldes sein kann. Seit 2014 bieten die ehemaligen Kirchen- und Gemeinderäume Platz für religionsübergreifende Begegnung. Neben einem Familienzentrum, Veranstaltungsräumen und einer Cafeteria gibt es ein großes Angebot an Jugend- und Sozialarbeit, welches von der evangelischen Gemeinde in Kooperation mit öffentlichen Initiativen organisiert wird. Zudem bietet eine kleine Kapelle weiterhin die Möglichkeit für Einkehr und Rückzug. Architektonisch erfolgte der Umbau in mehreren Schritten, der ehemalige Gottesdienstraum wird durch bogenförmige Glaswände in verschiedene Zonen unterteilt und bleibt gleichzeitig in seiner ursprünglichen Form erlebbar. Die Friedenskirche hat sich so zu einem wichtigen sozialen Anlaufpunkt im Quartier entwickelt. Dieser mutige und erfolgreiche Weg wurde im Jahr 2016 mit einem der beiden Hauptpreise des bundesweiten Wettbewerbes „Kirchengebäude und ihre Zukunft“ der Wüstenrot Stiftung belohnt.

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