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13.06.2022
Vorstadtikone – St. Hubertus von Gottfried Böhm. Zu Besuch im “Backenzahn”

Die Ausstellung zur Würdigung der wenig bekannten Aachener Kirche St. Hubertus und ihres Architekten Gottfried Böhm wird derzeit am Lehrstuhl für Architekturgeschichte der RWTH Aachen von neun Architekturstudentinnen weitgehend selbständig konzipiert und organisiert und didaktisch und wissenschaftlich begleitet.

Vorstadtikone – St. Hubertus von Gottfried Böhm. Zu Besuch im “Backenzahn”

Exponate und Installationen in der Kirche und ihrer Umgebung, selbstgedrehte Kurzfilme und Informationstafeln geben Auskunft über die Besonderheiten des Bauwerks sowie seine architekturhistorische Einordnung und bieten zudem einen kompakten Einblick in Leben und Werk des Architekten Gottfried Böhm. Der Kirchenbau selbst dient dabei als Hauptexponat.
Ein weiterer Themenzweig beschäftigt sich mit möglichen Zukunftsszenarien für die Kirche St. Hubertus, die dieselben Masterstudierenden im ersten Teil der zweisemestrigen Projektarbeit entworfen haben.

Am Fuße des Aachener Kronenbergs befindet sich die 1964 fertiggestellte Kirche St. Hubertus – ein architektonisches Kleinod, für dessen Entwurf Gottfried Böhm verantwortlich zeichnet. Einst lebendige Viertelkirche, wird das im Volksmund bisweilen als „Backenzahn“ bezeichnete Gebäude heute nur noch selten genutzt. Dieser „Vorstadtikone“ hat der Lehrstuhl für Architekturgeschichte zwei ganze Semester in Form eines kombinatorischen Entwurfs- sowie Lehrforschungs- bzw. Ausstellungsprojekts gewidmet.

In einem ersten Projektteil galt es für die teilnehmenden Studierenden, eine – vorerst fiktive – alternative Nutzung für den Kirchenbau und die Insula zu entwickeln. Das räumliche und funktionale Potenzial des ehemals schieferbekleideten „Felsen aus Beton“ sollte neu ausgelotet und überzeugende Visionen ersonnen werden, die diesen eigentlich als Viertelentrée gedachten Ort wieder zu einem lebendigen Anziehungspunkt werden lassen. Entstanden sind fünf diskussionswürdige Nutzungs- und Entwurfskonzepte, die den denkmalgeschützten Kirchenbau allesamt respektieren, ihn jedoch auf völlig unterschiedliche Weisen baulich ergänzen.

Unter dem Titel „Vorstadtikone“ erarbeiten die Studierenden im zweiten – gerade laufenden – Teil des Projekts eine Ausstellung über die Kirche St. Hubertus in und um die Kirche St. Hubertus. Das erklärte Ziel der Ausstellung ist es, ein Bewusstsein, ja eine Wertschätzung für dieses doch eher unbekannte und mitunter hinsichtlich seiner außergewöhnlichen Architektursprache vielleicht auch zum Teil unverstandene Bauwerk zu erzeugen.

Dazu öffnen wir gemeinsam mit der Kirchengemeinde Tür und Tor der Kirche: Alle Interessierten – egal ob nun Gemeindemitglieder, Bürger*innen oder Architekt*innen – sind herzlich eingeladen, ihr expressives Äußeres und ihr atmosphärisches Inneres zu explorieren. Einzelne Stationen informieren über die (zum Teil gewiss überraschenden) Besonderheiten des Bauwerks und illustrieren zudem, ob und inwiefern an den entsprechenden Stellen Veränderungen gegenüber der ursprünglichen Planung von Gottfried Böhm vorgenommen worden sind. Letztlich ist es also der Kirchenbau selbst, der zum Exponat im Maßstab 1:1 avanciert.

Zwei Sonderausstellungsbereiche ergänzen die Kirchenstationen. Unter der Orgelempore wird die „Böhm-Pergola“ in Leben und Werk des Architekten einführen und eine architekturhistorische Einordnung von St. Hubertus in die Reihe seines Sakralœuvres vornehmen. In der Taufkapelle, die immer auch als Ort der Erneuerung gelesen werden kann, werden die eingangs genannten Zukunftsvisionen der Studierenden für die Kirche und die Insula vorgestellt. Mit dem zuletzt genannten Ausstellungsteil möchten wir alle Interessierten und Beteiligten dazu anregen, die Zukunft dieser in vielerlei Hinsicht so wertvollen „Vorstadtikone“ aktiv mitzudenken und – wo immer möglich – aktiv mitzugestalten.

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Ort und Datum

Samstag, 25. Juni 2022, 15 bis 17:30 Uhr, Händelstr. 6, 52074 Aachen

Instagram:

@vorstadtikone.ausstellung

Studentisches Projektteam:

Fiona Cordes, Lara Draschoff, Hana ElKabbany, Wenyi Kang, Sijia Li, Franziska Müller, Annika Reichstein, Britta Schebesta, Aliena Werkes

Wissenschaftliche und Didaktische Begleitung:

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Naujokat
Dipl.-Ing. Architektin Verena Hake
Dr.-Ing. Caroline Helmenstein

Webseite

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